Es ist echt unglaublich wie die Zeit vergeht. Es fühlt sich wie
Vorgestern an, dass ich nach Ghana gekommen bin. Dabei hatte ich
jetzt schon Halbzeit und der Countdown läuft.
Mein Start ins neue Jahr hier in Have war sehr schön, als das Paket
von meiner Mutter in der ersten Januarwoche angekommen ist, haben wir
hier nochmal ein bisschen Weihnachten nach gefeiert. Alles haben sich
riesig über ihre Geschenke und Aachener Printenmänner gefreut! Das
war sehr schön zu sehen.
Außerdem hatten wir einen kleinen Babyboom im Januar und die Kinder
kamen eins nach dem anderen! Ein kleines Mädchen wurde sogar im Auto
kurz vor der Klinik geboren, dass war sehr aufregend. An einem Tag
bin ich mit den Schwestern in die Dörfer gefahren um dort die Babys
zu wiegen und zu impfen.
Da ich den ganzen Monat hier in Have geblieben bin, habe ich viel
Zeit mit Julia und Noemie verbracht, die Volunteers in der Schule für
Waisenkinder hier im Dorf sind. Wir haben fleißig jeden Abend Sport
gemacht und hatten dabei des öfteren eine kleine Horde süßer
Schokokinder um uns herum, de es sehr lustig fanden, wie wir um ihre
Schule gejoggt sind oder Liegestütze und Co. gemacht haben.
Naja, wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann sehe ich trotzdem
noch aus wie ein kleiner Klops, aber das lässt sich hier irgendwie
nicht vermeiden. Ein kleines bisschen habe ich auch bei dem Schulbau
mit geholfen, wenn bei uns in der Station gerade nichts los war.
An einem Wochenende sind wir mit dem Gast-Großvater von den andern
beiden auf eine Farm gegangen und haben dort alle möglichen Pflanzen
gesehen und probiert. So eine Pawpaw (Papaya) direkt vom Baum ist
schon was feines.
Dann haben wir auch einmal einen Ausflug nach Atimpoku zu der Brücke
über den Volta und nach Akosombo zum Staudamm gemacht.
Außerdem haben wir ein kleines Experiment gewagt und uns die Haare
machen lassen. Ich persönlich finde es ist ziemlich in die Hose
gegangen, alle anderen waren aber begeistert. Ich hatte diese
wunderbar schweren Plastikhaare ganze sieben Tage und bin jetzt froh,
dass ich meinen Wuschelkopf zurück habe. So natürlich ist schon
viel angenehmer.
Ansonsten werden hier weiter fleißig Taschen genäht, die ihr auch
in Köln kaufen könnt. Jennifer versucht hier gerade ein kleines
Geschäftchen aufzubauen und Patience und ich sind auf der Suche nach
einem Raum, wo sie nähen und verkaufen kann. Bilder von Jennifer
könnt ihr auch in Sonjas Blog finden (meeting-bismarck.blogspot.com)
Tja sonst gibt es nicht viel zu berichten. Außer, dass ich mich
riesig freue mit meiner Lieblings-Andi aus Aachen im März nochmal
ein bisschen durch Ghana zu reisen. So schön es hier in Have nämlich
auch ist. Ich vermisse es unterwegs zu sein und möchte gerne mal
etwas Neues sehen. Neue Abenteuer erleben und nicht so lange an einem
Ort bleiben. Im April werde ich dann höchstwahrscheinlich mit Hannah
eine Volunteer aus Accra nach Akwaakwaa in ein Waisenhaus für einen
Monat gehen.
Ich hoffe ihr seid alle wohl auf! Ganz liebe Grüße,
Miriam
P.S.: Mit den Collagen ging einfacher.
Ach eine Sache habe ich noch vergessen. Seit Ende Januar habe ich jetzt eine Mitbewohnerin in meinem kleinen Häuschen. Sie arbeitet unten in der Station als Medica Assisstant und ist sehr nett. Manchmal essen wir zusammen und ein Scrabble-Abend steht auch noch aus. Außerdem hat sie eine Menge am Haus verändert. Toilette und Dusche funktionieren jetzt ohne nächtlich Überschwemmungen und in der Küche gibt es einen Herd mit Ofen und Schränken und und und.. Ich fühle mich hier wie in einem Luxus-schuppen! :)
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